Aus der Tragödie heraus entstand eines der größten und lautesten Rockalben aller Zeiten.
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Am 19. Februar 1980 verstarb der begnadete AC/DC-Sänger Bon Scott. Die Karriere der Band hatte 1979 nach jahrelangem Touren mit dem Album „Highway to Hell“ einen Höhepunkt in den USA erreicht; nun schien sie am Ende. Doch nachdem Scotts Vater den Brüdern Angus und Malcolm Young bei der Beerdigung seinen Segen zum Fortbestehen der Band gegeben hatte, begannen sie mit der Arbeit an neuer Musik. Zunächst war es eine Art Trauerbewältigung, aber schon bald eine Chance zur Wiedergeburt. Sechs Wochen später stieß Brian Johnson hinzu – und AC/DC waren zurück.
Trotz der tragischen Hintergrundgeschichte ist „Back In Black“ von ebenso unwiderstehlichen Riffs und Grooves durchdrungen wie die früheren Veröffentlichungen der Band. Johnson bewies, dass er aus einem ähnlichen Holz geschnitzt ist wie Scott, indem er Songs wie „You Shook Me All Night Long“ mit seiner alles durchdringenden Stimme und Doppeldeutigkeiten versah: „She told me to come/But I was already there“ („Sie sagte, ich soll kommen / Aber ich war schon da“). Das fünf Monate nach Scotts Tod veröffentlichte „Back In Black“ wurde nicht weniger als eines der meistverkauften Alben aller Zeiten und die Blaupause für die kommerzielle Vorherrschaft des Hard Rock der 80er-Jahre.