Apple Music: Die 100 besten Alben

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London Calling

The Clash

35

Ein kühnes, experimentelles, politisch aufgeladenes Doppelalbum, das größer war als Punk

So großartig die ersten beiden Alben von The Clash auch waren – sie funktionierten hauptsächlich nach einer Punk-Schablone, die sich 1979 etwas abgenutzt hatte. Sie begann, ein bisschen begrenzt und sogar rückschrittlich zu wirken. In einem behelfsmäßigen Proberaum neben einer Autowerkstatt spielten The Clash Coverversionen in Stilen, die auf den ersten Blick außerhalb ihrer Komfortzone lagen: Reggae, Soul, Rockabilly, Pub Rock. Auf „London Calling“ wurde nicht nur stilistische Eindeutigkeit durch Experimente ersetzt; das Album markierte auch den Moment, in dem The Clash größer wurden als Punk.

Was an „London Calling“ bemerkenswert war und bleibt, ist nicht nur, welch großes Terrain das Album abdeckt, sondern auch, mit welcher Selbstverständlichkeit The Clash sich darauf bewegen. Sie sind heftig („Death or Glory“, „Hateful“), sie sind leichtfüßig („Revolution Rock“, „Lover’s Rock“), sie singen über öffentliche Konflikte („Clampdown“) und private Beziehungen (Mick Jones’ „Train In Vain“). Sie halten an der altbekannten Weisheit fest, dass unser Innenleben immer das Resultat unserer äußeren Realität ist. Was ursprünglich ein lokaler Kampf war – die Suche mittelloser weißer englischer Kids nach einer Zukunft angesichts schwindender Perspektiven –, wurde international. Es wurde zum Schicksal der Arbeiterklasse im Allgemeinen, zu den Balladen des einfachen Mannes.